Es ist Sommer in Südtirol. Die Bauern mähen ihre steilen Hänge und hoffen, ihr Heu noch vor einem abendlichen Regenguss in die Scheune zu bringen. Der Alpinist tastet sich durch steile Wände und freut sich diebisch, die Hütte noch vor dem Gewitter erreicht zu haben.
Wenn sich Väterchen Frost und Frau Holle zum Tänzchen treffen, dann ist Winter in Südtirol. Die Tage sind kurz und die Nächte kalt. Das ist der Stoff aus dem die Natur uns beste Voraussetzungen schafft. Denn der Alpinist ruht im Winter keineswegs.
Hurra. Der Frühling ist da. Unter dem Langkofel, auf der großen Wiese vor der Steinernen Stadt, natürlich auch auf den Almen im Ahrntal und im ganzen Land blühen über Nacht zu tausenden die Krokusse. Ein Meer in Weiß und Lila. Nicht weit oberhalb liegt noch hartnäckig und zum Glück der Schnee.
Herbst ist's geworden. Wie kann man nur den Herbst nicht mögen? Die Lärchen gelb. Die Luft ganz klar. Die Wiesen hellbraun nach der letzten Mahd. Die Birkenblätter flattern im Wind. Ein Rausch für die Augen. Es ist ein bisschen so, als würde sich die Natur noch einmal aufbäumen – bevor sie sich in den Winter verabschiedet.