Zwei Spuren im Schnee führen ins grüne Tal
Wenn Hochtouren die Königsdisziplin des alpinen Sommers sind, dann sind Skitouren die Paradedisziplin des Winters. Kaum anderswo lässt sich die kalte Jahreszeit so genießen, wie auf einer Skitour. Weit ab vom Trubel auf den Pisten und dem Gedränge an den Liften. Und es ist sogar, trotz zunehmender Beliebtheit, möglich, ganz einsam seine Spur selbst zu legen. Wenn man weiß wo.
Selbstverständlich braucht es zum Gelingen einer guten Skitour umfangreiches Wissen. Lawinen- und Wetterkunde gehören zu den unbedingten Voraussetzungen. Kenntnisse über die Anlage einer guten Aufstiegsspur und das Wissen über Hangneigung und Schneeverhältnisse für die Abfahrt, das alles sind Themen, über die man nicht diskutieren, sondern die man einfach nur wissen sollte.
Bis zum Bauch im frischen Pulver
Deshalb bilden wir Bergführer Alpinisten aus und vermitteln eben dieses Wissen. Natürlich gehört dazu auch das richtige Verhalten für den schlimmsten Fall. Wie setzt man einen Notruf ab? Wie sucht man nach Verschütteten? Wie versorgt man einen Verletzten? All diese Themen mögen nicht sehr unterhaltsam sein. Doch sie gehören dazu!
Doch wir alle wollen natürlich, dass nichts passiert, dass Skitouren im Hochwinter und im Frühling als Genuss beginnen und unten im Tal nach der Rückkehr als Genuss enden. Bis zum Bauch im frischen Pulver abzufahren, ist sicherlich der Traum eines jeden fortgeschritten Skitourengehers. Und dann hinaufschauen und genüsslich die eigene Spur betrachten, die bestenfalls mit dem Partner zum Zopf geflochten ist.
Ein Rausch in weiß
Doch genauso bietet der Frühling mit den rauschenden Firnabfahrten seine Reize. Großartige Gebietsdurchquerungen, wie die Route „Hoch Tirol“ oder die berühmte „Haute Route“ durch die Walliser Alpen vom französischen Chamonix bis nach Zermatt in der Schweiz, gehören zum Besten, was die europäischen Alpen zu bieten haben.