Schnee ist chaotisch, deshalb entstehen Lawinen
Schnee ist ein kleines Wunder. Eine winzige Architektur. Schneekristalle bilden sich nur bei Temperaturen unter minus 12 Grad. Sie benötigen einen Keim, beispielsweise ein Mini-Staubkörnchen, um überhaupt entstehen zu können. Größer als ein Zehntel Millimeter sind sie zunächst nicht. Fallen die Kristalle vom Himmel, wachsen sie. Sie werden zu Schneeflocken. Man sagt, es gäbe keine zwei Schneekristalle mit derselben Form. Jedes ist anders. Jedes ist, bei näherer Betrachtung wunderschön. Und vergänglich. Steigt die Temperatur auf plus ein Grad, schmilzt der Schnee.
Etwas Ordnung
in all dem Chaos
Schnee ist eine absolut chaotische Angelegenheit. Wenn zwei Schneeschichten übereinander lagern, wie zwei Materien, die nicht zueinanderpassen und die sich nicht miteinander verbinden wollen, dann entsteht, wenn zusätzlicher Druck auf die oberste Schicht gerät und bei einer bestimmten Hangneigung, durch Rutschen der oberen Schicht eine Lawine. Die Beurteilung eines mit Schnee beladenen Hanges ist mitunter extrem schwierig und nur mit sehr viel Erfahrung möglich. Selbst dann bleibt ein Restrisiko, weil der Schneedeckenaufbau schon einen Meter weiter ganz und gar anders sein kann.